Fünf Teams vertraten Nordamerika beim BLAST.tv Austin Major 2025: Team Liquid, Complexity, NRG, M80 und Wildcard. Doch schon nach Stage 1 waren drei davon – Wildcard, NRG und Complexity – ausgeschieden.
In Stage 2 folgte M80, sodass nur noch Liquid übrig blieb – ein Team, das inzwischen keinen einzigen US-Spieler mehr im Lineup hat. Der renommierte Coach Luis „peacemaker“ Tadeu nennt das eine Katastrophe für die Region – und sagt, sie war völlig vorhersehbar.
Complexity: Alles zerbrach ohne Hallzerk
Vor dem Major galt Complexity als zweitgrößte Hoffnung der NA-Region hinter Liquid. Die Form zuletzt deutete auf Playoff-Potenzial hin. Doch alles änderte sich, als Hallzerk, der Main-AWPer, wegen Visaproblemen auf die Bank musste.
„Ich habe unterschätzt, wie wichtig Hallzerk ist – nicht nur als AWPer, sondern als Teamplayer. Er ist konstant, aggressiv, bringt Moral und Energie. Ohne ihn war kein Spirit mehr da.“
— peacemaker
Trotz des verbreiteten Glaubens, die AWP-Rolle sei schnell zu ersetzen, verlor Complexity sein emotionales Rückgrat. Paytyn „junior“ Johnson konnte die Lücke nicht füllen – sein Rating über fünf Maps lag bei nur 0,89 – und das Team schied sang- und klanglos aus.

Wildcard: Ein versprochener Durchbruch wurde zum Absturz
Wildcard war ein beliebter Tipp für Stage 2. Gute Ergebnisse zuletzt, ein Playoff-Run bei BLAST Rivals, ein erfahrener IGL (stanislaw) und ein gestandener Coach. Doch der vielversprechende 2:0-Start wurde zum freien Fall.
„Sie sind unter Druck einfach zerbrochen. Von einem Tag auf den anderen war es ein anderes Team. Legacy wusste genau, wie man sie spielt.“
— peacemaker
Der Wendepunkt war das Match gegen B8, bei dem Wildcard mental den Faden verlor. Gegen BetBoom hielten sie noch gut dagegen, doch im Entscheidungsspiel gegen Legacy machten sie einen fatalen taktischen Fehler.
„Wildcard pickte Nuke, obwohl Legacy da schon stark war. Anstatt Schwächen wie Dust2 oder Anubis zu targeten, gaben sie Legacy ihre Komfortzone.“
— peacemaker
Wildcard schied mit drei Niederlagen in Folge aus und fand nie zurück zu seiner Anfangsform.

NRG: Ein Team ohne Energie
NRG startete mit einem Sieg gegen Complexity und wirkte selbst bei der Niederlage gegen Heroic gefestigt. Doch gegen Lynn Vision brach alles zusammen.
„Ihnen fehlt die Energie – dabei heißt das Team wortwörtlich so! Keine Leidenschaft, kein Feuer, keine Emotionen. Lynn Vision kämpfte wie Löwen und NRG hatte einfach nichts.“
— peacemaker
Starspieler br0 war der schlechteste im Rating, oSee blieb am AWP wirkungslos.
„oSee ist nicht der AWPer, der dir Runden gewinnt. Er macht seine Kills, aber übernimmt keine Spiele. Und wenn dein Star [br0] auch noch schwächelt, ist Feierabend.“
— peacemaker
Es war nicht nur eine schwache Serie – es war ein kompletter Kollaps von Motivation und Struktur.

M80: Vom schwachen Start zur wackeligen Form
M80 fand in dieser Saison nie Stabilität. Inkonsistente Ergebnisse regional wie international spiegelten sich in Stage 2 wider: 0 von 10 Pistol Rounds auf vier Maps verloren. Vom ersten Round an lagen sie hinten – und auch im Mid-Game lief es nicht besser.
Trotz einzelner Talentblitze fehlten Struktur und Führung. Schlechte Starts, Disziplinprobleme, mangelnde Anpassung – all das besiegelte das frühe Aus. Der Exit wirft tiefe Fragen über das Potenzial und die Sinnhaftigkeit des aktuellen Rosters auf.

Map-Pool-Analyse: NA-Teams gefangen in der Komfortzone
Ein Blick auf die Map-Pools von Complexity, NRG, M80 und Wildcard beim BLAST.tv Austin Major 2025 zeigt krasse Parallelen – und null Anpassung. Fast alle spielten die gleichen Maps, egal ob es sinnvoll war oder nicht.
Gemeinsame Vorlieben:
- Inferno spielten alle vier Teams, nur Complexity gewann einmal.
- Dust2 spielten Wildcard, NRG und M80 – alle ohne Sieg.
- Train, eine Legacy-Map, die nicht mehr im aktiven Valve-Pool ist, wurde von Wildcard, M80 und Complexity gespielt – ein Zeichen für veraltete Vorbereitung.
- Nuke war Wildcards Lieblingsmap, obwohl Gegner wie Legacy perfekt darauf vorbereitet waren.
Details pro Team:
- Wildcard pickte Nuke dreimal, nur 33 % Winrate, und ein entscheidender Fehler gegen Legacy.
- Complexity setzte alles auf Inferno – eine Map, auf die jeder vorbereitet ist. Ohne Hallzerk war ihr T-Side zahnlos.
- M80 baute auf Ancient und Dust2 – verlor beides und alle Pistols dazu.
- NRG hatte den breitesten Pool (fünf Maps) – aber keine Comfort-Map. Einziger Sieg auf Anubis, das sonst kein NA-Team spielte.
In einem Schweizer Format, das schnelle Anpassung verlangt, blieben NA-Teams stur bei Altbekanntem. Und das wird auf Major-Level hart bestraft.
Fazit: Regionales Versagen
Von fünf nordamerikanischen Teams ist nur noch Liquid dabei – und selbst die sind kaum noch „amerikanisch“, aber ähnlich erfolglos. Das Team steht bei 0:2 und ist ein Spiel vom Ausscheiden entfernt. Für Peacemaker liegt das Problem tiefer als nur schlechte Matches.
„Wenn es schief läuft, passen sie sich nicht an. Sie spielen weiter Standard und gehen unter. Das ist kein Major-Level CS.“
— peacemaker
Er kritisiert auch grundlegende Fehler:
- Schwacher Map-Pool – „Sie bauen keine Taktiken gegen den Gegner, sie spielen nur, was sie mögen.“
- Rollenchaos – „Einige bauen ums Bequeme, nicht ums Sinnvolle.“
- Keine Identität – „Keine Freude. Kein Feuer. Kein Kampf.“
Wie geht es weiter?
Liquid hat noch eine winzige Chance, aber mehr auch nicht. Das größere Problem: Nordamerika ist kein echter Contender mehr, sondern nur noch Teilnehmer.
„Sie versuchen, alle mit Rollen glücklich zu machen, anstatt um Stärken zu bauen. So gewinnt man nicht.“
— peacemaker
Ohne tiefgreifende Änderungen – bessere Trainingsumfelder, internationale Bootcamps, echte Führung – wird die Region weiter zurückfallen.
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