Das BLAST.tv Austin Major 2025 wurde zu einer echten Bewährungsprobe für Teams, die vor der Saison auf neue Lineups setzten. Das Spiel zwischen MOUZ und Team Liquid in der 0–2-Gruppe war ein Paradebeispiel dafür, wie Entscheidungen in der Teamführung, Teamchemie und mentale Stärke über Sieg oder Niederlage entscheiden können. Das war nicht nur ein Spiel – es war ein Aufeinandertreffen zweier Projekte, die beweisen wollten, dass sie noch leben, aber nur eines überlebte.
Hintergrund: Wenn ein Leader geht
Anfang 2025 traf der polnische Ingame-Leader Kamil „siuhy“ Szkaradek die schwere Entscheidung, MOUZ zu verlassen – das Team, das er durch harte Zeiten geführt und an die Spitze gebracht hatte. Sein neues Zuhause wurde Team Liquid, ein strauchelnder nordamerikanischer Riese, der auf einen Neustart mit europäischer Führung hoffte.
Gleichzeitig ging MOUZ ein Risiko ein und machte Brollan zum neuen IGL – ein Spieler, bekannt für Aggression und Firepower bei NiP, jedoch ohne Führungserfahrung. Die Entscheidung wurde kritisch beäugt, doch MOUZ’ Management glaubte an ihn – und es stellte sich als richtig heraus.
Spielverlauf
Dust2 – Strategischer Zusammenbruch für Liquid (13:8)

Liquid wählte Dust2 als Wohlfühl-Map, doch MOUZ übernahm sofort das Kommando. Spinx, torzsi und xertioN dominierten A-Site, neutralisierten AWP-Setups und Brollan las Liquid wie ein offenes Buch. Die 8:4-Halbzeit offenbarte Liquids Passivität und Planlosigkeit.
Nuke – One-Man-Show (4:13)

Auf MOUZs Pick Nuke wachte Liquid auf. Roland „ultimate“ Tomkowiak lieferte mit 29 Kills, mehreren Clutches und einem ADR von 94.4 eine brillante Leistung. MOUZ fand auf der T-Seite keine Lösungen.
Mirage – Nervenkrieg (22:19)

Mirage wurde zum mentalen Kraftakt. Liquid hatte mehrere Matchbälle, doch vergab sie alle. torzsi eröffnete wichtige Runden, Jimpphat hielt auf Anchor-Spots durch, xertioN tauschte effizient und Spinx holte Clutches. Nur Twistzz und ultimate hielten Liquid im Spiel – der Rest ging unter. Das 22:19 spiegelte nicht nur eine Niederlage, sondern einen mentalen Zusammenbruch wider.
Statistiken

Turnierflop: NAF – 37–55, 0.75 Rating, 51.3 ADR – eine seiner schwächsten Leistungen je.
IGL-Vergleich:
- Brollan – 0.81 Rating, aber starke Calls auf Mirage.
- siuhy – 0.90 Rating, einige Clutches, aber kein voller taktischer Zugriff.
Team Liquid: Führungslos, instabil, strategisch zerbrochen
Die Leistung offenbarte strukturelle Probleme – kein Plan, keine Synergie, kein Druckresistenz. ultimate brillierte auf Nuke, aber NAF fiel völlig ab, siuhy überforderte und das Team zerbrach auf Mirage. Ohne taktischen Kompass war Liquid verloren.

Community-Reaktionen
Die HLTV-Foren explodierten:
- „mouz vs tl – sorry siuhy, aber mit Decoy NAF gewinnt man nix“
- „Ultimate/NAF 0.30 incoming“
- „Liquid braucht einen Shuffle nach dem Major“
- „Können bitte beide Teams verlieren?
- „Explodiert einfach endlich, Liquid“
Die Fans machten vor allem NAF und siuhy verantwortlich.
Wie geht’s weiter?
MOUZ bleibt in der Schweizer Arena am Leben und zeigt unter Brollans Führung Charakter und taktische Reife – und erweist sich trotz schwacher persönlicher Statistiken als fähiger IGL. Liquid hingegen verlässt das Major mit einer beschämenden 0:3-Bilanz – ohne klare Identität, mit schwacher Synergie und einer miserablen Leistung von NAF. Eine umfassende Kaderumstrukturierung scheint nun unausweichlich. Die Community bereitet sich bereits auf eine große Umstrukturierung in der Offseason vor, und dieses Spiel könnte den Punkt markiert haben, an dem es für das nordamerikanische Projekt kein Zurück mehr gibt.
MOUZ steht nun vor einem Match, das sie unbedingt gewinnen müssen, um weiterzukommen. Mit dieser Widerstandsfähigkeit, diesem Zusammenhalt und dieser Führungsstärke könnten sie noch weit kommen. Was Liquid betrifft – es ist Zeit, nachzudenken und einige schmerzhafte Entscheidungen zu treffen.