Das BLAST.tv Austin Major 2025 wird als eines der unvorhersehbarsten Majors der CS2-Ära in die Geschichte eingehen. Das Turnier wurde zur Bühne nicht nur für bekannte Giganten, sondern auch für neue Helden und unerwartete Misserfolge. In diesem Artikel beleuchten wir die größten Überraschungen und Enttäuschungen, die die Fangemeinde erschütterten.
ÜBERRASCHUNGEN
paiN Gaming — Ein Halbfinale aus dem brasilianischen Traum
Das brasilianische Team war die wahre Playoff-Offenbarung. Nach dem 3:1-Durchmarsch in Stage 2 zeigte sich paiN während des gesamten Events selbstbewusst. Der Wendepunkt kam im Viertelfinale mit einem 2:1-Sieg über FURIA, bei dem biguzera, snow und dav1deuS in Topform auftraten. Einer der denkwürdigsten Momente war auf Inferno, wo nqz 29 Kills erzielte und die Partie auf der letzten Map drehte.
Im Halbfinale leistete paiN gegen The MongolZ starke Gegenwehr und landete letztlich unter den Top 4 der Welt. Der Erfolg dieser Lineup — zu der auch dgt aus Uruguay gehört — wurde zum Symbol für das multinationale Potenzial Lateinamerikas.
Legacy — Underdogs aus den Tiefen von MRQ
Legacy startete ihren Run bereits in Stage 1 und entpuppte sich als das Dark Horse der Lower Bracket. Die südamerikanische Truppe beendete die erste Phase mit 3:2 und besiegte dann in Stage 2 mibr, FaZe und 3DMax, und das mit einem überraschenden 3:0. In Stage 3 sorgten sie für Fassungslosigkeit mit einem BO1-Sieg über Vitality (13:10 auf Dust2), womit sie Vitalitys beeindruckende Siegesserie beendeten.
Im finalen Playoff-Entscheidungsspiel unterlag Legacy mit 0:2 gegen MOUZ, doch ihr Weg bleibt ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Disziplin und Teamwork unbekannte Spieler zu ernstzunehmenden Gegnern der Elite machen können.
Lynn Vision — Der chinesische Durchbruch
Ein weiteres Highlight regionalen Wachstums war Lynn Vision. Das chinesische Team begann in Stage 1 mit einem 3:2, schlug dabei NRG, Legacy und ChinggisWarrior. In Stage 2 sorgten sie mit einem BO1-Sieg gegen die Falcons für Aufsehen und besiegten anschließend B8 im Entscheidungsspiel für den Einzug in Stage 3.
Dort starteten sie mit einem vernichtenden 13:5-Sieg über Liquid auf Dust2. Trotz drei anschließender Niederlagen (die letzte gegen Legacy) zeigte ihre Kampagne, dass die asiatische Region kein Außenseiter mehr ist.
FURIA — Kein Titel, aber ein Platz in den Top 8
Einst als ungefährlich bei großen Events abgestempelt, kehrte FURIA selbstbewusst in die Playoffs zurück. In Stage 2 besiegten sie Lynn Vision, B8 und M80 (3:1), und in Stage 3 dominierten sie mit einem perfekten 3:0 gegen The MongolZ, Aurora und Virtus.pro.
Im Viertelfinale unterlagen sie jedoch paiN. Trotzdem wird ihr aggressiver Spielstil für Gegner immer gefährlicher — und sie könnten bei kommenden Turnieren wieder positiv überraschen.
ENTTÄUSCHUNGEN
Team Falcons — Millionen investiert, nichts gewonnen
Ein Dream-Team: m0NESY, Magisk, NiKo, TeSeS, kyxsan. Dennoch waren die Falcons eine der größten Enttäuschungen des Turniers. Bereits in Stage 2 schieden sie mit einem 1:3 aus — nach Niederlagen gegen Lynn Vision, B8 und mibr.
Individuelle Leistungen waren inkonsistent, und der Teamzusammenhalt ließ stark zu wünschen übrig. Dieses Major zeigte eindrucksvoll, dass selbst Superstar-Teams scheitern können, wenn es an einer gemeinsamen Spielidee fehlt.
Liquid — Unerfüllte Ambitionen
Nach soliden Auftritten auf den Frühjahrs-LANs wurde von Liquid zumindest ein Einzug in die Top 8 erwartet. Direkt in Stage 3 gestartet, fanden sie nie zu ihrem Spiel. Drei Niederlagen in Folge — gegen Lynn Vision, The MongolZ und schließlich MOUZ — beendeten ihren Run.
Ihr Aim war wackelig, Timings wurden oft falsch gelesen. NertZ, siuhy und NAF wirkten wie Fremdkörper, und die Teamchemie zündete nie. Ein solcher Playoff-Miss ist ein harter Rückschlag für das beste Team Nordamerikas.
Aurora — Zerbrochen unter Druck
Ein Team mit dem Potenzial für tiefe Playoff-Runs — doch Aurora konnte dem Druck nicht standhalten und schied in Stage 3 mit nur einem Sieg aus — ein Auftakterfolg gegen FaZe. Danach folgten drei Niederlagen in Folge: gegen FURIA, G2 und letztlich MOUZ, obwohl sie zwischendurch Glanzlichter zeigten.
Das FaZe-Spiel, in dem XANTARES eine absurde 2.20-Bewertung erzielte, deutete auf Großes hin. Doch in späteren Matches fehlte die Koordination. Trotz individueller Glanzmomente war die Gesamtleistung enttäuschend.
Das BLAST.tv Austin Major 2025 hat eines bewiesen: Majors gehören nicht mehr nur den Favoriten. Underdogs aus Südamerika, China und sogar regionale Mixes können es bis ganz nach oben schaffen. Große Budgets und Superstar-Namen garantieren keinen Erfolg mehr. Und genau deshalb lieben wir Counter-Strike.